Weihnachten Weltweit

In Deutschland spürt man die Weihnachtsstimmung schon Wochen vorher: Adventskränze, Weihnachtsmärkte und Lichterketten in den Straßen gehören fest zur Vorweihnachtszeit. Der Duft von gebrannten Mandeln, Glühwein und frischem Gebäck prägt die kalten Dezembertage.
Am 24. Dezember findet dann der Heiligabend statt – für viele der wichtigste Tag. Ob Christkind oder Weihnachtsmann, ob Gans mit Rotkraut oder Würstchen mit Kartoffelsalat: Die Traditionen sind oft von Familie zu Familie verschieden, aber immer begleitet von viel Gemütlichkeit.

In den USA wird Weihnachten groß gedacht. Ganze Häuserzeilen verwandeln sich in spektakuläre Lichtinstallationen, und die Grenzen zwischen Feier und Wettbewerb verwischen gerne mal – im besten amerikanischen Stil.
Santa Claus spielt hier eine zentrale Rolle. In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember reist er mit seinem Schlitten um die Welt, rutscht durch Kamine und füllt Strümpfe mit kleinen Geschenken. Das große Festessen am 25. Dezember – häufig Truthahn mit klassischen Beilagen – bringt Familien zusammen.

Obwohl Weihnachten in Japan kein gesetzlicher Feiertag ist, hat sich ein ganz eigener, moderner Brauch entwickelt. Städte sind geprägt von beeindruckenden Lichterinstallationen, die jedes Jahr Millionen Besucher*innen anziehen.
Besonders ungewöhnlich für westliche Augen: Der 24. Dezember wird in Japan eher wie ein romantisches Fest für Paare zelebriert – ähnlich wie Valentinstag. Und die wohl bekannteste Tradition: Am 25. Dezember essen viele Japaner*innen KFC. Was als clevere Marketingkampagne begann, ist heute ein landesweiter Kult.

Mexiko feiert Weihnachten laut, bunt und voller Lebensfreude. Die Feierlichkeiten beginnen bereits am 16. Dezember mit den sogenannten Posadas, die die Herbergssuche von Maria und Josef nachstellen. Straßen, Häuser und Kirchen sind festlich geschmückt – oft mit kräftigen Farben, Lichtern und traditionellen Piñatas.
Am Heiligabend gibt es ein großes Festessen, das häufig bis in die frühen Morgenstunden dauert. Typische Gerichte sind Tamales, Bacalao (Stockfisch) oder Ponche, ein warmer Fruchtpunsch. Gemeinschaft und Musik stehen dabei immer im Vordergrund.

Während in Europa frostige Temperaturen herrschen, feiert Australien Weihnachten in sommerlicher Hitze. Das Fest findet oft am Strand statt – Picknick, BBQ und Sand statt Kaminfeuer und Schnee. Familien kommen am 25. Dezember zusammen, tauschen Geschenke aus und verbringen den Tag meist draußen.
Viele Städte veranstalten zudem große Open-Air-Konzerte mit Weihnachtsliedern. Und auch der Weihnachtsmann passt sich dem Klima an – in manchen Regionen sieht man ihn auf Surfboards oder in Shorts.

In Schweden hat die Vorweihnachtszeit einen ganz besonderen Zauber. Am 13. Dezember wird das Luciafest gefeiert: Mädchen in weißen Kleidern tragen eine Krone aus Kerzen und bringen symbolisch Licht in die dunkle Jahreszeit. Dieses Fest ist tief in der schwedischen Kultur verankert und wird in Schulen, Kirchen und Familien zelebriert.
Am Weihnachtsabend, Julafton, kommt traditionell der „Jultomte“ vorbei. Auf dem Tisch steht oft ein Julbord, ein reichhaltiges Buffet mit Fisch, Fleisch, Käse, Brot und warmen Gerichten – ähnlich einem skandinavischen Weihnachtsbrunch.

Die Philippinen haben den Rekord für die wohl längste Weihnachtszeit weltweit: Bereits im September beginnt die festliche Stimmung. Straßen, Einkaufszentren und Häuser strahlen im warmen Licht von Laternen, den sogenannten Parol.
Weihnachten ist hier ein tief religiöses Ereignis. Besonders bekannt ist die „Simbang Gabi“, eine Reihe von neun frühmorgendlichen Messen vor Weihnachten. Am 24. Dezember findet das große Festessen, die Noche Buena, statt – mit Familie, Nachbarn und viel Musik.