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Diversity: Wofür steht LGBTIQ*?

17. Mai 2023

Diversity: Wofür steht LGBTIQ*?
Diversity: Wofür steht LGBTIQ*?

Heute ist Diversity-Day! Aus diesem Anlass widmen wir uns heute der Diversity-Dimension Sexualität und erklären euch Begriffe, die diesem Themenfeld zuzuordnen sind.

Der Deutsche Diversity-Day #DDT23

Heute, am 23. Mai 2023 ist der 11. Deutsche Diversity-Day. Im Mittelpunkt dessen steht der Vielfaltsgedanke, auf den man sich vor allem an diesem Aktionstag konzentriert. Im Arbeitskontext steht der heutige Tag dafür, dass alle Beschäftigten Wertschätzung erfahren sollen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer oder sozialer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.

Dementsprechend ist es uns und vielen anderen Unternehmen ein Anliegen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, welches frei von Vorurteilen ist und zum Abbau von Diskriminierung beiträgt. Wir möchten an dem Aktionstag teilnehmen und euch die Diversity-Dimension sexuelle Identität näherbringen.

Die Diversity-Dimension sexuelle Identität 🏳‍🌈

Sexualität, bzw. sexuelle Identität, ist eine von sieben Diversity-Dimensionen, welche Verständnis schaffen und die vorhandene Bandbreite abbilden. Neben ihr gibt es außerdem Religion und Weltanschauung, Alter, geistige und körperliche Fähigkeiten, Geschlecht und geschlechtliche Identität, ethnische Herkunft und soziale Herkunft.

Laut Duden handelt es sich bei Sexualität um die „Gesamtheit der im Geschlechtstrieb begründeten Lebensäußerungen, Empfindungen und Verhaltensweisen“. Betrachtet man die Entwicklung der menschlichen Sexualität, so spielen hierbei sowohl biologische Faktoren, welche die Geschlechtlichkeit mitbestimmen, als auch psychologische Faktoren und der soziokulturelle Kontext, wie die Herkunft, Religion, Erziehung und andere Umweltbedingungen, eine wichtige Rolle. In Anbetracht dieser Einflüsse, erscheint Sexualität als ein durchaus komplexes und breitgefächertes Themengebiet.

Um dieses für euch greifbarer und verständlicher zu machen, findet ihr im Folgenden Erklärungen zu vielen Begriffen oder Aspekten, die mit dem Themenfeld Sexualität in Zusammenhang stehen.

Sexuelle Identität

… beschreibt, zu welchem Geschlecht, bzw. welchen Geschlechtern sich eine Person emotional, körperlich und/oder sexuell hingezogen fühlt. Zu verstehen sind hierunter: heterosexuell, homosexuell, bzw. schwul oder lesbisch, bisexuell, asexuell und pansexuell.

Früher wurde der Begriff „sexuelle Orientierung“ verwendet, wird jedoch als veraltet betrachtet und erweckt den falschen Eindruck, es handele sich um eine frei wählbare Orientierung. Vielmehr handelt es sich bei der sexuellen Identität um einen Bestandteil des Selbstverständnisses einer Person, der nicht nur durch die sexuelle Beziehung zu einer anderen Person bestimmt ist.

Geschlechtsidentität

… bezeichnet, mit welchem Geschlecht, bzw. welchen Geschlechtern sich ein Mensch selbst identifiziert. Dieses muss, bzw. diese müssen nicht mit dem Geschlecht übereinstimmen, das bei der Geburt zugewiesen wurde. Im Hinblick auf die Versprachlichung der geschlechtlichen Identität einer Person sind auf die jeweiligen Pronomen zu achten. Oftmals wird hier auf die englische Variante von „she/her“, „he/him“ und „they/them“ zurückgegriffen. Entsprechend der geschlechtlichen Vielfalt, sind auch Vermischungen üblich, wie bspw. „she/them“. Im deutschen Sprachraum werden die englischen Pronomen oftmals übernommen oder übersetzt. Die deutsche, geschlechtsneutrale Variante ist bspw. „xier/xiem“.

* = Geschlechterstern

… wird verwendet, um die Vielzahl möglicher sexueller und geschlechtlicher Identitäten zu symbolisieren. Aus diesem Grund wird auch innerhalb der BAUR-Gruppe der Geschlechterstern verwendet. Wir möchten hiermit jede Person jeglichen/-r Geschlechts/-er ansprechen und miteinbeziehen.

LGBTIQ*

… ist die international gebräuchliche Abkürzung für lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und queere/questioning (fragende) Personen. Oftmals liest sich auch das Akronym LGBTQIA+, das ebenfalls asexuelle Personen aufgreift und das Plus als einen Platzhalter für weitere sexuelle und geschlechtliche Identitäten versteht und folglich mit dem Geschlechterstern gleichzusetzen ist. Im Deutschen findet das Akronym LSBTIQ* Verwendung.

In diesem Akkordeon möchten wir weitere Begrifflichkeiten aus der Diversity-Dimension „Sexualität“ definieren:

… sind Personen, die sich als weiblich* identifizieren und sich zu Frauen* emotional, körperlich und/oder sexuell hingezogen fühlen.

… sind Personen, die sich als männlich* identifizieren und sich zu Männern* emotional, körperlich und/oder sexuell hingezogen fühlen.

… sind Personen, die sich emotional, körperlich und/oder sexuell zu Menschen zweier oder mehrerer Geschlechter hingezogen fühlen.

… sind Personen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, dem sie bei der Geburt zugewiesen wurden. Oftmals wird hier die Geschlechtsidentität auf ‚männlich‘ oder ‚weiblich‘ beschränkt. Der Begriff der „Transsexualität“ wird auf juristischer und medizinischer Ebene verwendet und von Transmenschen abgelehnt, da er als psychiatrische Diagnose und medizinische Fremdbezeichnung pathologisierend ist. Viele Transmenschen streben eine Angleichung an ihre Geschlechtsidentität an. Dies kann körperlich, durch Hormone und Operationen, und behördlich, durch die Namens- und Personenstandsänderung, vollzogen werden.

… sind Personen, deren körperliches Geschlecht (bspw. die Genitalien oder die Chromosomen) nicht der medizinischen Norm von „eindeutig“ männlichen oder weiblichen Körpern zugeordnet werden kann. Der Begriff „intersexuell“ findet in der juristischen und medizinischen Ebene Anwendung, selten jedoch als Selbstbezeichnung, da er vielmehr für eine pathologisierende Diagnose steht.

… meint alles, was von der Norm abweicht. Darunter fallen sämtliche Geschlechtsidentitäten und sexuellen Identitäten, die nicht der Hetero- und Cisnormativität entsprechen. Teilweise wird dieser Begriff häufiger verwendet als etwa „homosexuell“, da er politisch aufgeladen ist und deutlicher als die anderen Zuschreibungen für ein Durchbrechen restriktiver binärer Strukturen steht.

… sind Personen, die eine emotionale Bindung zu einer anderen Person aufbauen können, jedoch kein Bedürfnis nach sexuellem Kontakt haben.

… bezeichnet den körperlichen, sozialen oder psychischen, bzw. emotionalen Stress, den Personen empfinden, weil die angeborene Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das bei der Geburt zugewiesen wurde. Sowohl Transfrauen und -männer, als auch nicht-binäre Personen können diese Erfahrung machen.

… sind Personen, die sich zu allen Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht emotional, körperlich und/oder sexuell hingezogen fühlen.

… sind Personen, deren Geschlechtsidentität sich nicht in der Gegenüberstellung von Mann oder Frau wiederfindet. Es kann eine Geschlechtsidentität „zwischen“, „sowohl – als auch“, „weder – noch“ oder „jenseits von“ männlich und weiblich gemeint sein.

… sind Personen, deren Geschlechtsidentität nicht festgelegt ist, sondern sich in Bewegung befindet. Manchmal, oft oder sehr oft kann sich die Geschlechtsidentität dieser Personen ändern und bspw. zwischen männlich und weiblich variieren.

… ist ein möglicher Geschlechtseintrag im Personenstandsrecht. Der Begriff ist für diejenigen Personen, die sich nicht (nur) mit den binären Bezeichnungen von Geschlechtsidentität identifizieren können.

… sind Personen, die sich mit dem Geschlecht, dem sie bei ihrer Geburt zugewiesen wurden, identifizieren.

… bezeichnet die Erwartungshaltung, dass sich Menschen ihrem zugeordneten Geschlecht entsprechend verhalten müssen. Dabei wird vor allem von einem binären Geschlechtersystem ausgegangen, in dem es keine intergeschlechtlichen, nicht-binären und andere Menschen, die nicht in dieses System passen, gibt.

… ist eine Person, die nicht zur LGBTIQ*-Community gehört, jedoch für die Rechte und Freiheiten dieser Personengruppen einsteht.

Es gibt eine Vielzahl von Begriffen für unterschiedlichste Inhalte. In aktuellen Diskursen werden diese Begriffe nicht immer einheitlich verwendet. Die Sprache entwickelt sich laufend weiter. Entsprechend sind die hier erklärten Begriffe eine Abbildung des jetzigen Standes und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es ein LGBTIQ-Lexikon, das noch weitere Begriffe und Erklärungen umfasst. Gerne könnt ihr euch hier noch weiter informieren und mit dem Thema auseinandersetzen.

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Autorin

Sybille Beiß

Willkommen auf dem JobsBlog der BAUR-Gruppe! Mein Name ist Sybille und ich bin Werkstudentin im Bereich Personalmarketing. Neben meiner Kollegin verfasse auch ich ab und zu Blogbeiträge.

Viel Spaß beim Lesen!

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