17. Feb 2023
Psychische Krankheiten werden bis heute stigmatisiert. Die BAUR-Gruppe setzt sich für dieses wichtige Thema ein, in dem sie nicht nur Aufklärung leistet, sondern Mitarbeiter*innen gezielte Unterstützung bietet. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Interview mit Claudia.
Claudia Schröder, Referentin in der Personalentwicklung und Koordinatorin für betriebliches Gesundheitsmanagement, verrät euch in diesem Interview mehr zum Thema "Psychische Gesundheit" in der BAUR-Gruppe.
Das Thema "Psychische Erkrankungen" nimmt in den letzten Jahren stetig zu und hat aufgrund des aktuell sehr geballten Krisengeschehens wie Corona, dem Ukrainekrieg und der Energiekrise zusätzlich an Relevanz gewonnen. Zusammen mit den bisher auch schon bestehenden alltäglichen Herausforderungen im Job und im Privatleben kommen immer mehr Menschen an den Punkt, an dem es einfach schwerfällt, das Glas noch halb voll und nicht halb leer zu sehen.
Gleichzeitig befassen sich immer mehr Studien und auch die Medien mit dem Thema der psychischen Gesundheit, man liest in der Zeitung, im Internet und in den Fachmedien darüber und auch im zwischenmenschlichen Austausch erfährt man zunehmend von persönlichen Erfahrungen mit Depressionen, Burn-out oder anderen psychischen Erkrankungen.
Wir wollen diese Entwicklung zum offenen Austausch mit psychischen Erkrankungen weiter vorantreiben. Jeder redet über das gebrochene Bein, die überstandene Corona-Erkrankung oder die anhaltenden Rückenschmerzen. Warum ist es dann so ein Tabu, darüber zu reden, wenn die Psyche an ihre Schmerzensgrenzen kommt?
Zu Beginn der Ukraine-Krise im März 2022 haben wir einen Livetalk mit dem Titel „Leben in Krisenzeiten“ angeboten, welcher auf eine große Resonanz gestoßen ist. Nach einem kurzen Impulsvortrag stand in diesem Format der gegenseitige Austausch im Vordergrund. Die Sorgen und Ängste einmal offen äußern zu können und aufgrund der Reaktionen der Kolleg*innen zu erkennen, dass man mit diesen nicht alleine ist, das hat vielen einfach gutgetan – so zumindest die Rückmeldungen, die wir hierzu bekommen haben.
Für alle, die konkrete Hilfestellungen für den persönlichen Umgang mit Krisensituationen benötigten, haben wir über den Dienstleister „stg… die Mitarbeiterberater“ eine Erste-Hilfe-Hotline angeboten. Es war uns wichtig, dass die Mitarbeiter*innen mit ihren Gedanken nicht allein gelassen werden, sondern diese - auf Wunsch auch anonym - bei Fachexperten platzieren konnten.
Die „Stop the Stigma“- Reihe Anfang Oktober stellte den nächsten Schritt dar. In den drei verschiedenen Vorträgen ging es darum, ein Grundverständnis über die verschiedenen Arten von psychischen Erkrankungen zu vermitteln und deren Besonderheiten kennenzulernen. Was ist eigentlich eine Depression oder wie äußert sich z. B. eine Zwangsstörung? Welche Möglichkeiten der Hilfe und Selbsthilfe gibt es? Und zu guter Letzt: Wie kann ich psychischen Erkrankungen vorbeugen bzw. diese möglichst frühzeitig erkennen? Begleitet wurde diese Veranstaltungsreihe ebenfalls wieder von einer telefonischen Beratungshotline. Über die Dauer von 6 Wochen konnten sich unsere Mitarbeiter*innen mit ihren Anliegen an das Expertenteam von stg wenden.
Grundsätzlich konnten in der Hotline Fragen zu beruflichen und privaten Konflikten, bei Suchtkrankheiten oder psychischen Problemen, familiären Anliegen und Eheproblemen, finanziellen Problemen, Trauerbewältigung nach einem Todesfall oder bei Überforderung in beruflicher oder privater Hinsicht und zu vielen weiteren Themen gestellt werden. Die Anrufe bei der telefonischen Mitarbeiterberatungshotline sind selbstverständlich absolut vertraulich und anonym, entsprechend kennen wir keine Inhalte der Telefonate. Als Arbeitgeber haben wir lediglich Information über die thematischen Schwerpunkte der Beratungen erhalten. Diese waren in unserem Fall vorrangig die eigene psychische Gesundheit, belastende Lebenssituationen und allgemeine Überforderung. Es haben sich aber auch Führungskräfte an die Hotline gewandt, die Sorge um ihre Mitarbeiter*innen geäußert haben.
Die Rückmeldungen der Mitarbeiter*innen waren durchweg positiv. Ich habe hierzu einige Nachrichten von Kolleg*innen erhalten, die sich für die Organisation des Formats bedankt haben. Einige direkt und indirekt Betroffene haben sich auch direkt in den Veranstaltungen zu Wort gemeldet und von ihren eigenen Erfahrungen berichtet. Diese Offenheit hat den Austausch ungemein bereichert und die Schilderungen haben mich persönlich auch sehr berührt und mich darin bestärkt, dass es richtig war, das Thema "Psychische Gesundheit" aufzugreifen.
Die Herausforderungen werden auch in den kommenden Monaten nicht weniger. Sowohl weltweit gesehen als auch innerhalb der BAUR-Gruppe. Umso wichtiger, dass wir auf unsere Gesundheit achten und uns auch in psychischer Hinsicht für die kommenden Herausforderungen einstellen. Für das Unternehmen kommt hierbei nicht nur das Erkennen und Annehmen der sozialen Verantwortung zum Tragen, sondern auch das persönliche Interesse des Arbeitgebers am Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden, denn zufriedene Mitarbeiter*innen sind auch motivierte Mitarbeiter*innen und das kommt natürlich dem Unternehmen wiederum zugute.
2022 haben wir mit den oben aufgeführten Maßnahmen gestartet und auch in diesem Jahr wollen wir uns weiter den Themen psychische Gesundheit, Resilienz und Achtsamkeit widmen. Natürlich ist hiermit die „Arbeit“ nicht getan, es gibt auch in der BAUR-Gruppe noch viel zu tun. Doch mit jedem Schritt kommt man dem Ziel näher und kann ein Umfeld erschaffen, das frei von Stigmatisierung ist und Menschen mit psychischen Krankheiten nicht verurteilt oder gar aus der Gesellschaft ausgrenzt.
Hallo und herzlich willkommen auf dem JobsBlog der BAUR-Gruppe! Ich heiße Sabine und schreibe als Werkstudentin im Team Personalmarketing regelmäßig Blogbeiträge für euch.
Viel Spaß beim Lesen!