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Rückblick auf fünf Monate Budapest

11. Aug 2022

Rückblick auf fünf Monate Budapest
Rückblick auf fünf Monate Budapest

Unsere duale Studentin Nicole verbrachte in den letzten fünf Monaten ein Auslandssemester in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Bereits zu Beginn ihrer Auslandsreise berichtete uns Nicole von ihren Erwartungen und Plänen für die kommende Zeit. Das damalige Interview könnt ihr hier nochmals nachlesen. Nun ist Nicole zurück und wir sind sehr gespannt, ob sich ihre Erwartungen erfüllt haben.


Hallo Nicole, als wir uns das erste Mal zum Interview getroffen haben, nanntest du zwei Beweggründe für dein Auslandssemester: Ausbrechen aus der heimischen Komfortzone und ein Studienalltag fernab von Corona-Beschränkungen. War es im Nachhinein die richtige Entscheidung ein Auslandssemester anzutreten?

Meine beiden hauptsächlichen Beweggründe, dieses Auslandssemester anzutreten, haben sich auf jeden Fall als richtig erwiesen. Schon zu Beginn meiner Reise bestanden in Ungarn keine größeren Corona-Beschränkungen – wie z.B. Home-Schooling-Pflicht oder Begrenzungen bei kulturellen Veranstaltungen – mehr, sodass ich größtenteils in einen Alltag fernab von Corona-Sorgen eintauchen konnte.

Noch wichtiger war mir jedoch das Ausbrechen aus der heimischen Komfortzone. Wenn man das erste Mal in einem bisher unbekannten Land komplett auf sich alleine gestellt ist, ist das zu Beginn vielleicht etwas beängstigend. Man wird jedoch schnell merken, dass trotz der Widrigkeiten viele Hürden zu schaffen sind, wenn man den entsprechenden Willen und Ehrgeiz mitbringt. Wusste man trotzdem mal nicht weiter, so waren alle Mitmenschen sehr zuvorkommend und hilfsbereit - man musste sich eben nur trauen zu fragen.

Für mich persönlich war es auch eine große Umstellung, in einer Sechs-Personen-Wohngemeinschaft zu wohnen und meine neuen Mitbewohner*innen das erste Mal vor Ort in Budapest kennenzulernen. Ein Kennenlernen vor dem Einzug hat sich nicht ergeben, weshalb ich sehr gespannt war, wie sich das Zusammenleben mit anfangs „fremden“ Personen gestalten würde. Alle Mitbewohner*innen waren mir gegenüber sehr offen und machten mir das Ankommen und Einleben in der neuen Stadt sehr einfach. Zusammen hatten wir wirklich eine super tolle Zeit in unserer WG, die ich auf jeden Fall nicht mehr missen möchte.

Haben sich deine Erwartungen an die ungarische Hauptstadt erfüllt?

Meine Erwartungen haben sich zu 100 Prozent erfüllt! Mein Wunsch war es, viele internationale Studierende aus aller Welt kennenzulernen, was ich auf jeden Fall auch geschafft habe. In Budapest kommt man wirklich gar nicht darum herum auf andere Menschen zu treffen und sich mit diesen auszutauschen. Die Stadt hat nämlich einen Fokus auf internationale Studierende gelegt. Beispielsweise gibt es drei größere ERASMUS-Organisationen, die jeden Tag Veranstaltungen für Studierende aus dem Ausland organisieren und anbieten. Persönliche Erlebnisse waren hier Stand-Up-Paddling auf der Donau oder aber Speedfriending in einer Bar. Hierdurch hatte ich die Möglichkeit, viele neue Menschen verschiedenster Nationalitäten kennenzulernen, woraus sich die ein oder andere sehr gute Freundschaft entwickelt hat. Auch was die Kultur und das Nachtleben angeht, ist die Stadt sehr vielseitig. Kurzum: Budapest hat wirklich für jede*n etwas zu bieten.

Gib uns einen Einblick in dein dortiges Studienleben. Unterscheidet sich der Alltag stark von dem an einer deutschen Hochschule/Universität?

Trotz dem Ende der Home-Schooling-Pflicht, fanden nach wie vor einzelne Kurse online statt. Dies war jedoch logischerweise keine große Umstellung für mich, da ich das sowieso noch aus Deutschland gewohnt war. Die Mischung von Präsenz- und Online-Kursen empfand ich sogar als sehr wohlwollend, da ich in jeder Woche die Vorteile von beiden Seiten genießen konnte. Dies machte die Studienzeit in Ungarn sehr kurzweilig für mich.

Ein Unterschied, den ich beobachtet habe, ist die Pünktlichkeit an ungarischen Universitäten und Hochschulen. In unseren relativ kleinen Kursen kam es in aller Regelmäßigkeit vor, dass Studierende den Großteil einer Vorlesung verpassten und ohne Angabe von Gründen erst in den letzten Minuten in das Zimmer spazierten. Auch bei Abgabeterminen hatten es viele Personen nicht so mit der Pünktlichkeit. Wenn eine Präsentation oder eine Hausarbeit nicht pünktlich fertig wurde, gab es keine schlechte Note – die Fertigstellung wurde einfach ganz unkompliziert um eine weitere Woche verschoben.

Des Weiteren ist das Notensystem komplett anders. Während man sich hierzulande über eine „5“ ärgert, ist das im Ungarischen die beste Note, die man erzielen kann. Bei der Note 1 sind die Student*innen jedoch sehr unzufrieden, da dies die schlechteste Note darstellt. Mit einer „2“ hat man die Prüfungen hingegen schon bestanden. Auch gab es die Möglichkeit, die Klausurenphase am Ende des Semesters zu umgehen. In jedem Kurs gab es nämlich immer sogenannte midterm exams (Zwischenprüfungen), die benotet wurden. Wenn man in diesen gut abgeschnitten hatte und zusätzlich noch eine freiwillige, benotete Arbeit leistete – z.B. eine Präsentation oder eine Hausarbeit – musste man nicht mehr zu den finalen Klausuren antreten.

Kommen wir zu einem weiteren spannenden Punkt: den Aktivitäten fernab von Hörsaal und Hochschule. Dein Plan war es unter anderem den ein oder anderen Städtetrip zu unternehmen. Konntest du dies in die Tat umsetzen und wie hast du deine sonstige Freizeit gestaltet?

Ausflüge habe ich tatsächlich so einige unternommen. Ich konnte die größeren Städte Bratislava, Krakau und Wien in Form von Wochenendtrips besuchen. Außerdem haben wir öfters einen Tagesausflug an den Balaton (Plattensee) unternommen. Dieser Ort war wirklich perfekt, um die Seele baumeln zu lassen und dem Großstadttrubel für ein paar gemütliche Stunden am See zu entkommen. Darüber hinaus habe ich auch noch weitere kleinere Städte Ungarns besucht – zu nennen sind hier beispielsweise Visegrád und Esztergom.

Da Budapest die größte Kurstadt Europas ist, habe ich vielen Thermen einen Besuch abgestattet und viele entspannte Nachmittage in Parks verbracht. Beim Thema Entspannung muss ich auch die Margareteninsel nennen, welche inmitten der Donau liegt. Auch hier haben wir uns öfters für die ein oder andere gemütliche Stunde getroffen. Ein weiteres Highlight waren die vielen Aussichtsplattformen, die über ganz Budapest verteilt sind. Ansonsten war ich mit meinen Freund*innen sehr oft auf Erkundungstour in den beiden Stadtteilen Buda & Pest. Hier konnten wir immer wieder neue Restaurants, Bars und Cafés entdecken. Auch die vielen unterschiedlichen Street-Food-Angebote haben mich hier immer wieder begeistert. Ein typisch ungarisches Lángos zu verzehren, durfte natürlich auch nicht fehlen.

Sogar unsere Ausbildungsbeauftragte Elli hat dir einen Besuch in Budapest abgestattet. Wie kam es dazu und was habt ihr beide gemeinsam unternommen?

Dieser Tag war natürlich auch etwas Besonderes. Schließlich ist es nicht alltäglich, dass die Ausbildungsleiterin eine duale Studentin während ihres Auslandssemesters besucht. Elli hatte mir bereits im Frühjahr erzählt, dass sie aufgrund eines Konzertbesuchs einen Aufenthalt in Budapest haben wird. Nachdem mir Elli das genaue Datum nennen konnte, hielt ich mir natürlich gleich den kompletten Tag frei. Ich freute mich bereits auf den Besuch und plante dementsprechend für uns beide ein kleines Tagesprogramm. Nachdem wir uns am frühen Nachmittag getroffen haben, machten wir erst einmal einen kleinen Abstecher in das Szimpla Kert – eine der ausgefallensten und hippsten Ruinenbars in Budapest. Anschließend machten wir uns über das Judenviertel auf den Weg zum Heldenplatz und zum Stadtpark. Den Abschluss des Tages bildete ein typisch ungarisches Essen, bevor wir den Abend mit einem kleinen Spaziergang am Parlament entlang ausklingen ließen. Der Besuch von Elli war also in keiner Weise ein Kontrollbesuch, sondern ist aus einer spontanen Idee entstanden und ich habe mich sehr gefreut, dass Elli den Tag gemeinsam mit mir verbracht hat.

Wie geht es für dich nun nach deiner Rückkehr weiter?

Mein duales Studium geht langsam, aber sicher in die finale Phase. Die letzten Prüfungen meines gesamten Bachelorstudiums habe ich in Ungarn hinter mich gebracht. Da aktuell Semesterferien sind, steht momentan meine letzte Praxisphase im Betrieb an. Hier bin ich im Online-Marketing eingesetzt. Im Anschluss werde ich mich ab Oktober meiner Bachelorarbeit widmen, welche ich auch bei den Kolleg*innen aus dem Online-Marketing schreiben werde.


Vielen Dank für die vielen spannenden und tollen Einblicke! Für deine anstehende Bachelorarbeit wünschen wir dir gutes Gelingen! Bist auch du an einem dualen Studium in der BAUR-Gruppe interessiert? Dann schau doch gerne einmal hier vorbei!

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Autor

Linda Beck

Hallo und herzlich willkommen auf dem JobsBlog der BAUR-Gruppe! Mein Name ist Linda und ich absolviere derzeit mein Praktikum im Bereich Personalmarketing / Employer Branding. Eine meiner Aufgaben wird es sein, euch mit interessanten und abwechslungsreichen Blogbeiträgen zu versorgen. Seid also gespannt, welche vielversprechenden Themen in Zukunft folgen werden. Viel Spaß beim Lesen! :)

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